Morbus Dupuytren
Eine schleichende und chronische Verdickung und Verhärtung der bindegewebigen Strukturen, der sogenannten Palmaraponeurose in der Hohlhand und der Finger führt letztlich zu Verkürzungen und im späteren Stadium auch zu bleibenden Fingereinziehungen, die den Alltag massiv eingrenzen. Klinisch fühlt man rigide Stränge und/oder auch Knotenbildungen unter der Haut, die auf Druck auch Schmerzen verursachen können.
Die Hand, unser kostbarstes Werkzeug ist dann nicht mehr einsatzfähig. Operativ werden diese irreversibel veränderten Stränge und Knoten entfernt.
Operationen dieser Art werden unter stationären Bedingungen in Allgemeinnnarkose in der renommierten Wiener Privatklinik im 9. Wiener Gemeindebezirk durchgeführt, wo ich bereits seit vielen Jahren Belegarzt bin.
KEY FACTS
Dauer des Eingriffs: 90-120 Minuten
Dauer der Schienen-Immobilisation: 3 Wochen
Nahtentfernung: 12 Tage nach dem Eingriff
Einsatzfähigkeit der Hand: ab der 3. postoperativen Woche
Sport Start ab der 5.-6. postoperativen Woche
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Die genaue Ursache der Dupuytren-Kontraktur ist unbekannt, aber genetische Faktoren spielen eine bedeutende Rolle.
Die Erkrankung tritt häufiger bei Menschen nordeuropäischer Abstammung auf und kann durch Faktoren wie Alkoholismus, Diabetes und Rauchen begünstigt werden.
Außerdem handelt es sich um eine schubhaft verlaufende Erkrankung. Das bedeutet, daß ein klinischer Zustand lange bestehen kann, bevor es zu einem weiteren Schub und somit Befundverschlechterung kommen kann.
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Typische Symptome umfassen Knoten und Stränge in der Handfläche, die schmerzlos sein können, aber im späteren Stadium der Erkrankung zur bleibenden Beugekontraktur der Finger führen und zeitweise auch Schmerzen verursachen können. Am häufigsten sind Ringfinger und Kleinfinger von derartigen Beugekontrakturen betroffen.
Somit wird die Bewegung der betroffenen Finger stark eingeschränkt, was zu Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten führt.
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Die Diagnose wird durch eine körperliche klinische Untersuchung gestellt, bei der der Arzt die Handfläche auf Knoten und Stränge untersucht und die Beweglichkeit der Finger überprüft.
Eine genaue Anamnese hilft ebenfalls, die Diagnose zu bestätigen.
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Es gibt keine spezifischen Maßnahmen zur Prävention der Dupuytren-Kontraktur, da die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind.
Ein gesunder Lebensstil, einschließlich der Reduktion von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum, kann jedoch möglicherweise das Risiko verringern.
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In den frühen Stadien können konservative Maßnahmen wie Physiotherapie und das Tragen von Schienen hilfreich sein. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Maßnahmen begrenzt und die Erkrankung schreitet oft weiter fort.
Alternativ gibt es die Möglichkeit ein Enzym einzuspritzen, welches Hyaluronidase heißt und das Ziel verfolgt das Bindegewebe anzudauen und dadurch ein “Brechen” der erkrankten Stränge zu erreichen. Dabei kann es aber auch zu einem Andauen des gesunden Bindegewebes kommen. Das erkrankte Gewebe befindet sich somit nach wie vor an Ort und Stelle. Aus diesem Grund kommt es relativ schnell erneut zu einem Wiederauftreten der Knoten und Strängen, einem sogenannten Rezidiv.
Zusätzlich gibt es bei absoluter Kontraindikation für eine operative Entfernung des erkrankten Gewebes die Möglichkeit die “Stränge” durch die Haut mit einer Nadel zu durchbrechen, um auf diese Art wieder eine gewisse Funktion zu erlangen. Leider kann es dabei auch zu Verletzungen von Nerven und Gefäßen kommen, weil man die funktionellen Strukturen, wie Nerven und Gefäße, wie bei einer Operation nicht vorher klar darstellen kann. Außerdem wird auch durch diese Methode das erkrankte Gewebe, ähnlich der Behandlung mit Hyaluronidase an Ort und Stelle belassen, wodurch ein Rezidiv entstehen kann.
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Eine Operation wird in Betracht gezogen, wenn die Kontraktur die Funktion der Hand erheblich beeinträchtigt.
Laut Literatur ist eine zusätzliche Operationsindikation eine Beugekontraktur in den sogenannten Fingergrundgelenken (MCP Gelenke) von 30 Grad.
Die chirurgische Behandlung zielt auf eine komplette Entfernung der erkrankten Dupuytren Stränge ab, der sogenannten totalen Fasziektomie.
In seltenen Fällen kann es sogar notwendig werden an manchen Stellen, wo die Haut stark eingezogen war, eine Hautverpflanzung zur Defektdeckung nach Strangentfernung durchzuführen, wenn die.Hautdurchblutung durch die Erkrankung ebendort gemindert ist.
Die Operation wird immer unter lupenmikroskopischen Vergrößerung und mithilfe feinster chirurgischen Instrumente durchgeführt. Besonders wird darauf geachtet, alle relevanten funktionellen Strukturen, wie zum Beispiel Nerven und Gefäße darzustellen und entsprechend zu schonen.
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Wie bei jeder Operation gibt es auch bei der operativen Behandlung der Dupuytren - Kontraktur Risiken und Komplikationen, einschließlich Infektionen, Blutungen, Narbenbildung und Verletzungen von Nerven oder Blutgefäßen.
Ich operiere immer unter lupenmikroskopischen Vergrößerung und mithilfe feinster chirurgischer Instrumente.
Es wird selbstverständlich besonders darauf geachtet, alle relevanten funktionellen Strukturen, wie zum Beispiel Nerven und Gefäße operativ darzustellen und entsprechend zu schonen.
In seltenen Fällen kann es zu einem Wiederauftreten der Erkrankung, einem sogenannten Rezidiv kommen.
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Die Erholungsphase nach dieser Art der Operation wird in etwa 6 Wochen dauern.
Nach der Operation wird die Hand bis zur Nahtentfernung in einer Schiene ruhiggestellt.
Nach Nahtentfernung (ab dem 12. postoperativen Tag) kann mit spezieller Hand - Physiotherapie (Ergotherapie) schrittweise begonnen werden, um die Beweglichkeit und Kraft der Hand wiederherzustellen.